Mein erster Pole Wettkampf am 18. Mai 2019 - Trainingstagebuch


ein richtiger Wettkampf?

2019 habe ich mich von meiner lieben Trainerin Jenny dazu überreden lassen, bei der PSO (Pole Sport Organisation) mit zu machen. 

 

Der Gedanke kam ihr als ich meine neue Choreografie für die Geburtstagsfeier von Polestructions geprobt habe. Ich kann mich noch an ihre Worte erinnern: "Hammer einfach nur Hammer! Mit diesem Lied und der Choreografie kannst du an einer Competition mitmachen."  

Ich war zunächst sehr skeptisch - ICH und ein Wettkampf? Wollte ich das überhaupt? 

Nach mehrfachen überlegen habe ich mir das Regelwerk von der Pole Sport Organisation durchgelesen und war überrascht, dass meine Choreografie sämtlichen Vorgaben entsprochen hat. 

 

Also gab ich mir einen ruck und habe mich angemeldet. Anmeldegebühr, Fotos & Video kostete mich knapp 200 €.  Ja, Pole Dance ist leider immer noch ein sehr teuer Sport, egal ob Kleidung, Stangen oder eben ein Wettkampf. 

 

Bevor wir zu meinem Trainingstagebuch übergehen, vorab nochmal ein paar kurze Worte zu der Pole Sport Organisation. 

 


pole Sport Organisation

Die PSO war 2019 das erste mal in Deutschland. Veranstaltungsort war Oberhausen im Theater an der Niebuhrg. Ursprünglich kommt diese Veranstaltung aus den USA und ist dort viel größer und bekannter als in Deutschland. Dementsprechend waren es in 2019 auch nicht so viele Teilnehmer. 

Es gibt folgende Kategorien: Championship, Doubles & Groups, Dramatic, Entertainment, Exotic, Floowork & Low FLow, Freedance.

 

Ich habe mich für die Championship entschieden, da ich keine Story in meiner Choreografie hatte, sondern das klassische zeigen von Figuren und Combos. Der Schwerpunkt lag somit mehr auf Technik, Artistik und Schwierigkeiten der Tricks. 

Je nach Leistungsstand gibt es Level 1-5. Wobei Level 5  zusätzliche Regeln hat. 

Die einzelnen Level lassen sich wie folgt beschreiben: 

 

- Level 1: Anfänger: Keine Überkopffiguren, Keine Unterarm/Handstände, darf kein Trainer in den letzen 6 Monaten gewesen sein 

-Level 2: "Boden-Inverter": Absteigende/Sinkende Kopfüberfiguren sind erlaubt, Keine Aerial Inverts &  Aerial Shouldermounts, 3-Punkte Kontakt bei allen Figuren an der Stange, auch wenn sie Überkopf sind (Ausnahme: Marley/Angel und Cross Ankle Realeas), es muss die Static und die Spin Pole verwendet werden. 

- Level 3: "Luft-Inverter": 3- Punkte Kontakt bei allen Figuren, auch wenn sie Überkopf sind (Ausnahme: Marley/Angel und Cross Ankle Realeas), es muss die Static und die Spin Pole verwendet werden. 

- Level 4: "Der Fortgeschrittene Poler": 2-Punkte Kontakt bei allen Figuren, auch wenn sie Überkopf sind, Figuren mit keinen Kontaktpunkten sind nicht erlaubt (z.B. Fonji), es muss die Static und die Spin Pole verwendet werden.

 Empfehlung: 3 Monate regelmäßiges Training mit 1-2 Kontaktpunkten. 

- Level 5: "Der Elite-Poler": viele schwierige Tricks mit 2-Punkte Kontakt, es muss die Static und die Spin Pole verwendet werden.

 

Ich habe mich für Level 4 entschieden, da es mein erster Wettkampf ist und es wird bei Level 5 darauf hingewiesen, dass man schon Wettkampf Erfahrung haben soll UND - was ich noch viel erschreckender finde, es kann passieren, dass bei Level 5 Junior und Senior Altersgruppen zusammengelegt werden. (Junior 18-29, Senior 29-29). Das hängt ganz davor ab, wie viele sich anmelden. 

 

Der Anmeldeprozess erfolgt über das PSO Portal. Man muss ein Konto einrichten usw. Es wird nur eine Kreditkarte als Zahlungsoption akzeptiert. 

 

Man erhält innerhalb weniger Tage die Anmeldebestätigung. Circa eine Woche vor dem Veranstaltungstag wird der Zeitplan bekannt gegeben. Ich empfehle das Dokument regelmäßig zu prüfen, vor allem am Veranstaltungstag, da es auch kurz vorher zu Abmeldungen kommen kann. 

 

Vom eigentlichen Veranstaltungstag erzähle ich meinem Trainingstagebuch.

 

Viel Spaß! 

 

26.01.2019

Ich habe mein Lied für die nächsten Auftritt gefunden. Es wird diesmal kein Gesangs-Song sein, sondern ein reiner „Klang-Song“ sein. Der Song ist von Pushloop & The Widdler und heißt Kula Kula (The Widdler Remix). 

03.02.2019

Heute habe ich meine Choreografie das erste Mal meiner Trainerin gezeigt und sie war begeistert und hat mir den Floh ins Ohr gesetzt, mit dieser an einem Wettkampf teilzunehmen.

 

Ich war erst skeptisch, habe mich aber über die Pole Sport Organisation informiert und konnte mich mit dem Regelwerk identifizieren. Ich hatte schon oft überlegt, an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Allerdings finde ich es sehr schwierig eine Choreografie auf dem Papier runter zu schreiben - und dann noch die Einschränkung keine großen tänzerischen Elemente einzubauen klingt nach sehr wenig Spaß. 

Und Spaß ist genau das, was mich beim Pole Sport antreibt. Sich frei zu bewegen, wie es die Musik gerade hergibt. 

 

Irgendwie ist der Gedanke an einem Wettkampf teilzunehmen noch ungewohnt für mich. Ich habe in der Vergangenheit an mehreren Standardtanz Turnieren teilgenommen und irgendwie hat mich das mehr frustriert als motiviert. 

 

Wie würde meine Mama jetzt sagen: Abwarten Kind! Das kommt bestimmt noch, trainiere weiter und schaue wie du dich fühlst. Solange du Spaß an der Sache hast, ist alles gut. 

09.02.2019

Die Anmeldung ist raus. Ich bin offiziell für die PSO Germany 2019 in Oberhausen registriert. 

Ich werde in der Kategorie Championship Junior Level 4 antreten.

 

Was mich dazu bewegt hat? - Das kann ich nun beantworten:

Ich möchte Menschen begeistern und sie für einen kurzen Moment aus der Realität ziehen. Sie sollen für 3 Minuten nichts anderes fühlen außer Begeisterung und Glückseligkeit. 

Ich hatte so einen Moment als ich das erste mal eine Tanzshow im Musical gesehen habe. Für einen Augenblick war die gesamte Aufmerkasamkeit bei den Darstellern, wie sie sich Bewegen und Emotionen übermitteln und mir ein Gefühl von Freude und Freiheit gaben. 

Genau das möchte ich bei meinen Zuschauern auch auslösen. 

10.02.2019

Umstellung des Pole Trainings.

Ab sofort reines Choreografie-Training sonntags 60 Minuten und dienstags 45 Minuten. Ob das reichen wird? Ich habe keine Ahnung.

 

Mein zusätzliches Pole Krafttraining dienstags, donnerstags und jeden zweiten Samstag behalte ich bei.  Zusätzliche bleibt auch mein 60-minütiges Krafttraining montags, mittwochs, freitags und samstags bestehen.

Die Yoga-Tage Donnerstag (70 Minuten) und Sonntag (90 Minuten) bleiben weiterhin bestehen. Zusätzliches Yoga-Training am Montag (90 Minuten) und bei zeitlicher Verfügbarkeit Mittwoch (60 Minuten).

 

Folgende Schwerpunkte sind an den Yoga-Tagen: 

Donnerstag: Schwerpunkt Beine 

Sonntag: Ganzkörper 

Montag: Rücken und Balance 

Mittwoch: Ganzkörper 


17.02.2019

Im Winter war es bisher immer so, dass ich bevor ich die Choreografie durchgetanzt habe meine Beine und den Bauch mit Aloe Vera eingeschmiert habe, weil meine Haut viel zu trocken war. Trockene Haut führt dazu, dass man keinen Halt an der Stange hat. 

 

Nun .... heute waren es 17 Grad in Bonn und ich bin das erstmal seit letzten Sommer gerutscht, weil der Schweiß auf der Haut lag. Mein Auftritt ist im Mai. Ich kann nur hoffen, dass es da nicht so heiß ist und ich vor Nervosität  schwitzen werde. 

 

Um ehrlich zu sein, hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, allerdings wenn ich mich an das vergangene Jahr zurück erinnere fällt mir folgendes auf: 

Im Sommer sollte man zwischen den einzelnen Figuren nicht so viele Pausen machen, damit der Schweiß nicht so schnell austreten kann und den Körper versucht zu kühlen. Wenn man in Bewegung bleibt passiert das nicht so schnell. Falls man doch länger steht - schnell alles mit einem Handtuch trocken rubbeln. 

Tendenziell klappen bei mir im Sommer Figuren besser, wenn ich mich irgendwo einhaken muss. Wenn ich mit den Händen etwas halten muss, dann schwitze ich bei einer Figur direkt das gesamte Grip weg. Aus irgendeinem Grund schwitze ich im Sommer wesentlich mehr an den Händen. 

Im Winter hingegen rutsche ich aus sämtlichen Figuren raus, weil meine Haut einfach viel zu trocken ist. Aber meine Hände halten alles durch und benötige sehr wenig Grip Mittel. Gegen die Hauttrockenheit habe ich das grüne After Sun Aloe Vera Gel entdeckt. Das befeuchtet die Haut wirklich sehr gut. 

28.02.2019-05.03.2019

Pause für den Körper.

Meine Hände und meine Press Points (Körperstellen, die sehr häufig an der Stange sind und mein Gewicht halten) sind ausgereizt und benötigen eine kurze Auszeit. Trifft sich gut, mein Studio hat über Karneval geschlossen. 

Mein Krafttraining und Yoga habe ich allerdings nicht ausfallen lassen. 

13.03.2019

Heute habe ich meine alte Trainerin Nadine in Frankfurt besucht.

Bei ihr habe ich mit dem regelmäßigen Pole Sport angefangen, nachdem mein erstes Studio schließen musste.

 

Nadine gab mir noch ein paar elementare Hinweise. 

Diese waren sehr hilfreich, um manche Figuren noch sauberer und vor allem bis zum Ende durchzutanzen.

Häufig, wenn meine Kraft nachlässt, verlässt mich bei manchen Moves sämtliche Körperspannung.

Zum Glück muss man bei einer Meisterschaft nur einmal 100% geben. Ab dem dritten/vierten Durchgang werden die Combos richtig anstrengend, weshalb ich mir vorgenommen habe, mein Choreografie Training auf zwei Durchgänge zu beschränken und lieber zwischendurch nochmal die einzelnen Figur-Kombinationen ohne Musik zu tanzen. 


24.03.2019

Meine Trainerin Jenny hat sich heute die Zeit genommen und mir bei zwei Durchgängen zugeschaut und mir nochmal neue Inspiration für zwei Elemente gegeben.

Diese habe ich jetzt auch geändert, da es optisch besser aussieht und ich bei einer Figur den Spin nicht so schnell verliere. Ein sehr hilfreiches Training. 

05.04.2019

Es ist Zeit für die Fibo (Fitnessmesse) in Köln. Ich besuche die Fibo nicht nur wegen der Messe Angebote sondern auch um neue Trends,  Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel kennenzulernen. 

 

Mir ist durch die Messe aufgefallen, dass ich während meiner Vorbereitung nich bewusst auf meine Ernährung geachtet habe. Was nicht heißt, dass ich jeden Tag Nudeln und Pizza esse. Sondern ich habe meinem Körper in der vergangenen Zeit das gegeben was er brauch. Kohlenhydrate, Proteine, Fette in jeglicher Form. Einfach alles, damit ich Energie für mein Trainingspensum habe. 

Dieser Gedanke brachte mir allerdings auf die Idee ein paar Stellschrauben zu verändern. Hier einmal meine Übersicht wie ich mich zuvor ernährt habe: 

Ernährung vor dem 05.04.2019

Aufstehzeit zwischen 5:15 unter der Woche und am Wochenende 8:30.

  • Frühstück unter der Woche: 8:00
    • Fruit Bowl mit Früchten der Session 
  • Mittagessen unter der Woche: 12:00
    • sehr viel Salat mit Feta, Paprika, Gurke, Mozzarella, Tomaten, Avocado 
    • Reispfanne mit Hähnchen und Gemüse
    • Zucchini Nudeln mit Lachs und Nüssen 
    • Nudelsalat 
    • Karottensuppe 
      • das waren meine Lieblingsgerichte im Winter 
  • Abendessen unter der Woche: 20:00
    • Jogurt mit Beeren 
    • Pumpernickel Brot  mit Aufschnitt 
    • Spiegelei/Rührei mit Brot
      • Manchmal auch einfach nichts... 

So wenn ich mir meine Aufteilung hier betrachte sehe ich, dass ich alte Verhaltensmuster gerutscht bin. 3 Mahlzeiten am Tag - Heißhunger Attacken vorprogrammiert. - Weil was hier nicht aufgelistet ist, sind meine kleinen Schokosünden, die zwischen durch ganz spontan und Zyklusbedingt auftreten.

 Das ist liegt leider auch an meinem Büro Job der manchmal keine anderen Essenszeiten zulässt. 

 


Ernährung nach dem 05.04.2019

Schon schräg, dass man dafür auf die Fibo gehen muss, dass einem sowas wieder bewusst wird. Ich meine, ich habe 3,5 Jahre Fitnessökonomie studiert, und dennoch rutscht man aus Bequemlichkeit und Zeitmangel wieder in Verhaltensmuster rein, die überhaupt nicht gut sind für das sportliche weiterkommen. 

 

Also was wird geändert. Ganz klar, keine 3 Mahlzeiten am Tag mehr sondern 5-6. Diese teilen sich von der Zeit wie folgt auf: 

  • Frühstück 1: 5:30
  • Frühstück 2: 8:30 
  • Snack: 10:30 
  • Mittagessen: 12:30 
  • Snack: 16:00/17:00
  • Abendessen: 19:30/20:00 

Warum auf einmal mehrere Mahlzeiten. Ganz einfach, ich bleibe länger satt und es entsteht so gut wie kein Heißhunger Gefühl. (die Zyklusbedingen PMS Momente bleiben leider dennoch -  beschränkt sich aber nur auf eine Woche im Monat. Die restlichen 3 Wochen sind clean) 

 

Von den Nahrungsmitteln werde ich bewusst darauf achten etwas mehr Proteine zu mir zu nehmen um eine bessere und schnellere Muskel Regeneration zu erreichen. Da das manchmal garnicht so einfach ist, auf seinen täglichen Proteinbedarf zu kommen, nehme ich zusätzlich noch einen Eiweißshake von Foodspring zu mir und vor dem Pole Sport Training einen Eiweißriegel (Die ich mir selbst gekauft habe ;). 

 

Zusätzlich versuche ich zum Abendessen nicht mehr zu viele Kohlenhydrate zu verwenden, da mein Körper relativ lang brauch um diese zu verdauen. Dadurch habe ich teilweise Schwierigkeiten rechtzeitig einzuschlafen um meine sieben Stunden schlaf zu bekommen. 

 

01.05.2019

Jetzt hat es mich doch erwischt. Die guten alten Grippe Viren haben meinen Immunsystem befallen und ich liege seit dem 29.04.2019 flach. Fieber, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schnupfen und so langsam geht es auch schon mit dem Husten los. Mein Immunsystem hätte sich keine bessere Woche aussuchen können. Am 11.05.2019 habe ich meine Generalprobe für die Geburtstagsfeier von meinem Pole Studio und am 18.05.2019 ist dann der Wettkampf. Somit hatte ich noch genug Zeit um mich zu erholen. 

 

Was macht man am besten bei einem grippalen Infekt? Richtig! Viel Tee trinken mit Ingwer, Zitrone und Honig. Sowie eine Vitamin Kur. Und natürlich Netflix. Was sonst. 


07.05.2019

Seit dem 05.05.2019 geht es mir deutlich besser. Sämtlicher Schleim hat sich gelöst und ich fühle mich soweit wieder bereit für mein Training. 

Heute habe ich die Choreografie drei mal durchgetanzt allerdings lief nur der erste Durchgang sehenswert. Das muss für den Auftritt am 11.05.2019 reichen. Den rest der Woche manche ich nur ein leichtes Kraft und Yoga Training. Mein Pole Training am Donnerstag lasse ich zu Erholungszwecken ausfallen. 

11.05.2019

Today it´s the first showtime! 

Ja, heute geht es los. Ich freue mich riesig auf das 3 jährige bestehen von meinem Pole Studio und meinem zweiten zu Hause. Ich habe ausgeschlafen, ausreichend gefrühstückt, habe eine kleine Runde Yoga gemacht und freue mich auf den Abend. 

 

Die erste Generalprobe lief sehr sehr gut. Man selbst ist immer noch etwas kritischer und ich habe tatsächlich noch zwei Sachen entdeckt die ich nächste Woche auf jeden Fall beachten sollte: 

  • Beim Handspring nicht mit dem Rücken zum Publikum raus kommen 
  • mehr auf der Fußspitze stehen & Beine durch drücken 

14.05.2019

Pahhh... die Luft ist raus, ich will diesen Wettkampf einfach nur noch hinter mich bringen. Nachdem ich die Choreografie bereits vor einem Publikum getanzt habe ist die Spannung raus und irgendwie auch die Motivation. Schon verrückt wie schnell sich der Körper von den ganzen Strapazen und der Nervosiät erholt. 

Diese Woche übe ich die Choreografie nicht mehr. Ich habe das gefühlt, das schadet meiner Technik & Ausdruck nur. 


18.05.2019

Stichtag! Und ich platze vor Nervosität. Mein Auftritt ist erst am Nachmittag um 16:15. Aus diesem Grund sind meine Freunde und ich erst um 12 Uhr los gefahren. Ich habe kaum mein Frühstück runter bekommen und war irgendwie total zappelig und nervös. Um runter zu kommen musste ich Meditieren. Es ging nicht anderes. 20 Minuten den Kopf ausschalten - weg von den ganzen Gedanken. Runter kommen. Es ist ein Wettkampf ja - aber es geht um Spaß. Und mehr nicht. Wenn ich etwas versemmel, dann mache ich einen Freestyle. Das kann ich. 

 

Bis heute kann ich nicht genau erklären warum ich so nervös war. Ich nehme an, es war eine Mischung aus "der erste Wettkampf" und eine "fremdes Publikum". Bisher habe ich nur vor Leuten die mich kannten und wenn es nur vom sehen war. 

 

So - um 15:00 ging ich hinter die Bühne und hab mich warm gemacht. Schön Kopfhörer auf die Ohren. - Absolut empfehlenswert um nicht das ganze getratsche mit zu bekommen - Mein Warm Up Ritual ist immer eine Sonnengruß und Krieger Sequenz und meine Gelenke und Muskeln zu aktivieren. Danach gehe ich in die Beindehnung - Spagat in jeglicher form und ganz am Ende in die Rück- und Vorbeugen Dehnung. 

 

Knapp 10 Minuten vor dem Auftritt habe ich mich mit meinem After Sun Also Vera Gel eingeschmiert um nicht zu rutschen.  

Fünf Minuten vor dem Auftritt habe ich erste Schicht Grip Mittel auf die Hände aufgetragen. Als mein Name angekündigt wurde die zweite Schicht. Und selbstverständlich auch den Fuß für den Tange Split am Ende. 

 

Da stand ich nun. Auf der Bühne. Und es war einfach nur WARM!! Die Scheinwerfer strahlen eine Hitze ab, unglaublich. Das Publikum ist durch das Licht nicht zu erkennen. Höchstens die erste Reihe. Allerdings empfiehlt es sich nach oben zu schauen, da dort der Kameramann steht. 

Mein Herz schlug nicht schnell sonder einfach nur stark und fest, sodass ich eine minimale Bewegung meiner Brust wahrnehmen konnte. 

Ich ging in meine Start Position und berührte zum ersten mal die Stange - Sie war auch warm. Zum Glück. Sind die Stangen kalt, bleibt die Haut nicht richtig kleben. 

 

Dann ging es los und ich hatte die schönsten 3,5 Minuten. Ich hab es genossen die anwesenden Zuschauer zu begeistern und meine Freunde zu sehen die stolz auf mich waren, dass ich meine Choreografie ohne Patzer nochmals gemeistert habe.